12-Volt-Batterie - Alternative Lithium-Ionen-Batterie?

  • Nach diversen Problemen kaufte ich für meine Vespa eine Lithium-Ionen-Batterie und habe seitdem keine Probleme mehr - selbst nach einem halbjährigen "Winter-Stillstand".

    Wäre eine solche Lithium-Ionen-Batterie (12V) evtl. auch eine bessere Alternative für den EV3? Ist ihr Einsatz dort überhaupt möglich?

    Man liest ja viel über Probleme mit der 12-Volt-Batterie - sowohl beim EV3 als auch beim EV6.

    Deshalb meine Frage an Leute mit Ahnung von E-Auto-Technik: Lohnt es sich, eine teure Lithium-Ionen-Batterie einbauen zu lassen?

    Vielen Dank für alle Tipps und allzeit gute Fahrt!

  • Hm - ich würde mich da vorher gründlich informieren, ob ein anderer Batterietyp für die im EV3 verwendeten Ladespannungen auch ausgelegt ist. Sonst kann's böse Überraschungen geben.

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    Oder haben wir hier KfZ-Experten dabei, die darüber Auskunft geben können?

  • Moin!

    Die für Motorräder angebotenen Batterien scheiden hier aus. Sie sind auf kurze, hohe Belastung (Anlasser) ausgelegt. Um die Startleistung einer vorgegebenen Bleibatterie (z.B. 14Ah) im Motorrad zu ersetzen (und deutlich zu übertreffen) genügt eine LiPo Batterie von etwa 30% der Kapazität der Bleibatterie. Zum Zeltaufbauen mal das Licht an lassen ist dabei aber keine Option mehr.
    Für unsere Autos ist aber nicht die Startleistung entscheidend sondern die zur Verfügung stehende Energiemenge um das 12V-System immer dann zu versorgen wenn das Hochvoltsystem nicht aktiv ist.

    Wenn es Probleme mit leeren 12V-Batterien gibt, die nicht auf Bedienungsfehler zurückzuführen sind, dann muss sich in erster Linie Kia darum kümmern...
    Wenn das nicht passiert könnte man über den Einsatz einer LiFePo Batterie nachdenken wie sie inzwischen als Service-Batterien für Boote und Wohnmobile angeboten werde. Da passt bei gleicher Baugröße und nur etwa 30% des Gewichtes etwa 30% mehr Energie hinein. Dazu kommt noch die deutlich höhere zulässige Entladetiefe der LiFePo-Batterien.
    Aber... es ist möglich (und wahrscheinlich) dass die verbaute Ladetechnik so sehr für Bleibatterien optimiert ist, das LiFePo-Batterien darunter leiden könnten. Sie mögen zum Beispiel keinerlei "Pflegeprogramme" (Desulfatierung) für Bleibatterien!

  • Hört sich nach dem gleichen Problem wie bei meinem Vollhybriden an.

    2 Lösungen habe ich umgesetzt.

    Eine Powerbank zum Starten der Kiste.

    Gibt's u.a. bei Voelkner um 100 Euro.

    Ein Ladegerät MXS_5.0.

    Als Wenigfahrer habe ich keine andere Chance.

    Verschiedene Mitforisten [Toyota] haben damals auf die AGM Technik gesetzt.

    Erfolg war "Medium" :S


  • Für unsere Autos ist aber nicht die Startleistung entscheidend sondern die zur Verfügung stehende Energiemenge um das 12V-System immer dann zu versorgen wenn das Hochvoltsystem nicht aktiv ist.

    Im Grunde reicht es vollkommen aus, wenn die 12V-Batterie die Telematik in Gang hält und jederzeit(!) die HV-Schuetze anziehen kann. Alles andere macht die HV-Batterie eh besser :)


    Meine Bedenken wären eher: Wie temperaturfest ist so eine LiPo komplett ohne TMS/BMS?

    Bei den HV-LiPo hat man das mittlerweile mehr oder weniger im Griff - wenn man denn mit Zwangsheizung und Leistungsdrosselung bei Minusgraden leben kann.

    Wie «Grundlastfaehig» ist so eine LiPo mit 24/7-Anforderung bei zb. -20 oder 40 Grad?


    Zurück zum Thema: bei e-Niro/Soul/Kona war die 12V-Pflege sehr statisch und «dumm»: wenn 24h lang nicht gefahren wurde, wurde einfach eine gewisse Zeit lang nachgeladen. Es war halt nur doof, wenn man täglich nur eine Tour zum Bäcker gefahren ist 😉 Ich denke aber doch, dass KIA mittlerweile was intelligenteres in den EV verwirklicht hat, was auf Spannungsueberwachung basiert.



    PS: Unsere beiden Rasenrobotor haben LiPo mit 8ah - immerhin ist ein passives BMS/TMS (Temperaturfuehler?) verbaut 👍 Trotzdem: Ausserhalb von 5-30 Grad verweigern die das Laden - dann ist halt Nachtarbeit angesagt 🫣

    - Dongfeng Nammi Box 40kwh (EZ 7/25) in blau-weiß

    - EV3 Exclusive LR (EZ 11/24) in Aurora Black, keramische Lackversieglung, AHK

    - E-Niro (Mj20 mit EZ 3/21)

    - Picanto Mj14 in Minimalstaustattung - mit AHK fuer 700kg

  • Moin!

    Eine LiFePo Batterie ist als Ersatz für die AGM (Blei) nicht geeignet. Das Problem ist einfach der quasi dauerhafte SOC von fast 100%. Daran "sterben" auch die Bleibatterien irgendwann... und die Li-Batterien können das noch weniger haben.
    Das auch von PHEVs bekannte Problem der schlappen 12V Akkus liegt nicht an mangelnder Aufladung sondern daran, dass die Batterien insgesamt zu wenig arbeiten. Ein Nachbar von mir kam neulich in meine Werkstatt und fragte ob ich die Batterie aus seinem Kona prüfen könnte. Das Auto ist fünf und die Batterie zwei Jahre alt und er war damit mal wieder liegengeblieben.
    Ich habe die Batterie "voll" aufgeladen , sie zeigte nach Ruhepause unauffällige 12,8V , und dann mit einem Kapazitätsmessgerät kontrolliert entladen. Entladestrom 1/10C (4,4A bei einer 44Ah Batterie) und Entladeschluß bei 11,1V. Der Zähler blieb bei 1,4Ah stehen...
    Mein Fazit: Kein Zellenschluß (ist bei AGM und Gel ohnehin selten) sondern massive Sulfatierung der Platten. Das ließ sich auch durch mehrere Durchgänge mit dem "Reparaturprogramm" des Ladegerätes nicht mehr wesentlich verändern.

    Das Problem der Entwickler: Auf der einen Seite sollte Batterie so klein sein, dass sie durch die tägliche "Arbeit" (Türen öffnen, HV-System starten, mal ein wenig Licht leuchten lassen) chemisch aktiv bleibt. Dann können Bleibatterien viele Jahre alt werden. Auf der anderen Seite muss die Batterie groß genug sein um auch nach Standzeit und Kälte genug Energie übrig zu haben. Damit werden sie so groß, dass sie sich eben im täglichen Leben langweilen und ihre Kapazität verlieren.

    Frank

  • Hallo Frank,

    sorry, aber ich muss noch einmal nachfragen, warum eine LiFePo4 Batterie als Ersatz für die AGM- oder Blei-Batterie nicht geeignet sein soll.

    Hintergrund: In meinem Wohnmobil habe ich als Aufbaubatterie 2 Bleibatterien gegen eine LiFePo4 Batterie getauscht, ohne sonst hinsichtlich Aufladung irgend etwas zu verändern. Zusätzlich ist eine Photovoltaik installiert, die die Batterie in Standzeiten eigentlich immer zu 100 % geladen hält. Mir wurde erklärt, dass das der Li-Batterie nicht schadet. Es gibt eher das Problem, dass die auf Blei eingestellten Ladekurven die Li Batterie nicht zu 100 % laden würde - das erledigt erst die Photovoltaik.

    Die normale LiFePo4 Batterie ist allerdings zum Starten eines Verbrenners mit den kurzen aber extrem hohen Strömen nicht geeignet. Aber diese Situation haben wir ja bei einem BEV nicht, oder täusche ich mich da?


    Viele Grüße,

    Michael