Ich habe geschrieben es fühlt sich für mich an wie Betrug und das empfinde ich eben so, denn ich hätte das Auto nie genommen, wenn ich gewusst hätte, dass da im Winter bei 100% Ladung weniger als 300km Reichweite stehen.
389 Km .. schaff ich das mit meinem gr. Akku ?
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Hier nimmt niemand eine Verteidigungshaltung ein. Und wie du sagtest, berichtet jeder von seinen Erfahrungen und seinen Alltagsbedingungen. Und diese sind natürlich nicht 1:1 auf die Anwendungsbedingungen anderer anwendbar. Jeder muss halt für sich schauen, was er braucht und was er bekommt.
Mir ging es um die Aussage Betrug im Kontext zum WLTP. Daher auch der Vergleich zum Verbrenner im Stadtverkehr. Und 9-11 Liter Verbrauch auf 100 km sind je nach Fahrzeug, Wetterbedingung und vor allem Topographie sehr wohl möglich. Im Bergischen Land oder in der Eifel geht es immer nur bergauf und bergab. Da sind solche Verbräuche möglich.
Auch dieses Extrembeispiel sollte verdeutlichen, dass das nichts mit dem WLTP Angaben zu tun hat, genau so wenig, wie der Autobahnverbrauch eines BEV im Winter.
Wie gesagt, ich empfinde die Wortwahl Betrug hier als nicht angemessen.
Hier informieren sich bestimmt einige elektrische Neueinsteiger und die sollten den Zusammenhang von WLTP und elektrische Reichweite richtig einordnen können.
Der WLTP ist wie gesagt ein Testzyklus unter Idealbedingungen auf dem Rollenprüfstand für 30 Minuten auf 23km.
Und dieser Test dient nur dem Vergleich der Fahrzeuge untereinander.
Diese Verbräuche können nicht 1:1 auf alle Alltagssituationen angewendet werden, wie dein und mein Beispiel zeigt.
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..... und maximal 130km/h ist der EV3 im Winter für mich persönlich ein untaugliches Fahrzeug ......
Ab 120 km/h fangen alle EV's an zu "saufen".
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Ich habe geschrieben es fühlt sich für mich an wie Betrug und das empfinde ich eben so, denn ich hätte das Auto nie genommen, wenn ich gewusst hätte, dass da im Winter bei 100% Ladung weniger als 300km Reichweite stehen.
Nochmal zur Anzeige der Reichweite. Diese errechnet sich durch den Verbrauch auf den letzten gefahrenen Kilometern.
Extrembeispiel: Fahre ich den Großglockner hoch und bin oben angekommen, steht dort eine katastrophale Restreichweite.
Oder anderes Beispiel, meine Frau ist gestern bei leichten Minusgraden zweimal eine Strecke von jeweils 100km (überwiegend Autobahn) gefahren und hat 39% der Akkuladung verbraucht. Jetzt stehen im Schätzeisen noch 320 km Reichweite beim SOC von 55%.
Wenn ich jetzt diese Strecke fahre, ändert sich diese Anzeige ganz schnell, da ich nicht, wie meine Frau, Tempo 100 auf der Autobahn fahre.
Es ist halt alles individuell. Wenn du in deinem Alltag die 300km nicht schaffst, ist das sicher ärgerlich, vor allem wenn du etwas anderes erwartest hast. Deine Angaben sind sicherlich hier für andere User nützlich, die einen ähnlichen Anwendungsfall haben.
Es ist gut, dass wir hier alles zusammentragen, damit es jeder für seinen Anwendungsfall einordnen kann.
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Es ist gut, dass wir hier alles zusammentragen, damit es jeder für seinen Anwendungsfall einordnen kann.
Ganz genau, nur so bekommt man wirklich einen umfassenden Überblick.
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EVdriver : Vielen Dank für Deinen -wie ich finde- sehr aufschlussreichen Erfahrungsbericht.
Nun "sucht" sich ja jeder interessiert Lesende die für ihn passenden Informationen aus Deiner Beschreibung heraus. So habe ich das auch getan und bin am Ende, wenn man die Ergebnisse von 1.200 km in ein paar wenigen Tagen betrachtet, zu 100 % bei Dir. Und genau Deine Erfahrung habe ich in den letzten zwei Wochen auch gemacht. Bei mir ist die "Verbrauchslage" des EV3 mit großem Akku sehr ähnlich. Ich habe folgende Feststellungen gemacht und fasse sie mal kurz zusammen:
- Mein EV3 hat seit Mai 2025 bis heute 9.500 km zurückgelegt.
- Da ich meine "Verbrauchsanzeige" bisher noch nie zurückgesetzt habe, wird mir in der App ein "Gesamter Energieverbrauch" von 18,4 kWh/100km angezeigt.
- Der Verbrauch seit dem letzten Laden liegt dort bei 24,0 kWh/100km.
- In der von mir geführten Excel-Tabelle wird ein "Gesamter Energieverbrauch" von 21,43 kWh/100km errechnet.
- Die Restreichweite nach dem "Laden auf 80%" sieht für mich genau so wie für Dich, erschreckend aus.
Ich war in meinem bisherigen Autofahrerleben (bis heute 45 Jahre) nie ein Freund des Diesel, da die Strecken die ich zurückgelegt habe, mal abgesehen von den Urlaubsfahrten nie wirklich "Dieseltauglich" waren. Da mein Arbeitgeber jedoch aus Wirtschaftlichkeitsgründen irgendwann angefangen hat, die Flotte der "Firmenwagen" auf Diesel umzustellen stellen, könnte ich gerade in diesem Bereich über die Differenz zwischen WLTP und Realität berichten. Das lasse ich aber mal so stehen und beziehe meine Aussage lediglich auf den privaten Bereich.
Keines meiner (eigenen) benzingetriebenen Fahrzeuge hat je die WLTP-Werte eingehalten. Daher bin ich eher der "Freund der tatsächlichen Zahlen". Und die liegen (Achtung Wortspiel) kilometerweit von meinen Praxiswerten entfernt. Für mich ist es klar, dass ein Fahrzeug bei widrigen Bedingungen immer mehr verbraucht. Ob Bergisches Land, Siebengebirge, Taunus oder Kasseler Berge. Dazu Sommer/Winter/Dunkelheit - dies alles sind für mich "eingepreiste" Faktoren, mit denen ich den jeweiligen Mehrverbrauch für mich rechtfertige. Daher nutze ich auch den "WLTP-Wert im Prospekt" nur als Orientierungshilfe bei der Auswahl des jeweils "Neuen". Die FÜR MICH reale Abweichung von diesem Wert lag bisher IMMER bei 2-3 Liter/100km. Ich habe bei meinen ersten privaten Fahrzeugen immer gesagt: "Wenn er unter 10 Liter auf 100" frisst, ist es ok. Selbst mein letztes Fahrzeug (Kia ProCeed GT) hat es nie geschafft, über 10l/100 zu "schlucken".
Selbst im Winter lag er "nur" bei 9,7l. Und das bei angepasster Fahrweise. Und auch hier war die Restreichweite nach dem Tanken jeweils erschreckend niedrig und die Abstände zwischen dann Tankvorgängen war immer kürzer als im Sommer. 
Mein Fazit (und jetzt bin ich wieder ganz beim EV3):
- Mein EV3 hat seit Mai 2025 bis heute 9.500 km zurückgelegt.
- Der "Gesamte Verbrauch" in den warmen Monaten lag bei knapp über 17 kWh/100km, jetzt in der kalten Jahreszeit steigt er (bis jetzt) auf 18,4 kWh/100km.
- Als "Gerne Schnell-Fahrer" habe ich mich beim Fahren des EV3 "entschleunigt" und habe festgestellt, dass man den Tempomat auch auf 130 km/h einstellen kann. Im Winter gehen sogar 120 km/h.
(Damit erhöht sich bei mir sofort die "Restreichweite", da im Laufe der Fahrt die Restladung bei Ankunft kontinuierlich % für % steigt.)- Für mich ist der EV3 mit dem großen Akku die richtige Entscheidung.
- Ich musste mich seit Mai echt umstellen und falle bei freier Bahn und passenden Wetterverhältnissen auch wieder in das "alte Muster" zurück und erwische mich bei 160 km/h. Autofahren macht halt riesig Spaß.
- Natürlich wünsche auch ich mir eine Reichweite von tatsächlichen 800 km mit einem entsprechend großen Akku. Aber ich bin der Meinung, dass selbst bei allen von Dir und mir aufgezählten Defiziten, der EV 3 für mich die richtige Wahl war und ist. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich der Durchschnittsverbrauch im Mai 2026 darstellt.
Bis dahin allen einen möglichst sorgenfreien Jahreswechsel und ein gesundes 2026!
Gruß aus dem "Bergischen Land".
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Bin jetzt über Weihnachten etwa 1.200km gefahren, davon 90% Autobahn, nie über 130. Habe 24,14 kWh verbraucht auf 100km, .....
Mein Durchschnitt über nun bald 11.000km seit Anfang August ist bei 19,6 kWh angekommen......
Du hast 23% Mehrverbrauch. Rechne das ganz überwiegend dem "künstlichen" Mehrbedarf durch Wärme für Dich und Batterie an!
Ein Verbrenner macht das ungefragt 365 Tage im Jahr. Und noch viel mehr, gehen dort ins Kühlwasser und Abgas verloren.
Will man die im Winter haben, zwackt man sie gen Innenraum ab. Punkt.
Sind die 24.14 kWh/100 km vom BC abgelesen, bzw. ohne/mit Ladeverlusten?
PS: Ist dieser 1200-km-Verbrauch überhaupt mit den anderen 11-tkm-Durchschnittsverbrauch vergleichbar vom Fahrprofil?
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Daher nutze ich auch den "WLTP-Wert im Prospekt" nur als Orientierungshilfe bei der Auswahl des jeweils "Neuen".
Das geht mir ja ganz genau so und es ist ja klar, dass es sich da um Werte handelt, die man in der Realität nicht erreichen kann. Wenn ich 600km WLTP Reichweite lese, gehe ich davon aus, dass ich zum Beispiel meine Familie, die etwa 560km entfernt wohnt, realistisch mit einem Ladestopp erreichen kann. Das war zumindest meine Erwartungshaltung. Damit habe ich auch überhaupt kein Problem. Beziehungsweise habe ich etwa 140-150km Arbeitsweg täglich und da erwarte ich zumindest 2 Mal fahren ohne laden und einen Preisvorteil gegenüber einem Verbrenner beim Verbrauch.
Das war jetzt zumindest meine Erwartungshaltung. Nun ist es ja so, dass der EV3 mit dem großen Akku schon eine sehr hohe WLTP Reichweite hat. Ich frage mich nun, was mit Fahrzeugen ist, bei denen die WLTP Reichweite eh nur um die 300km liegt, da gibt es ja auch einige am Markt. Da reicht es im Winter ja gerade einmal zum Brötchen holen, überspitzt gesprochen. Entweder sind die näher an WLTP als der EV3 oder reine Spielzeugautos (wenn man ja auch den entsprechenden Anschaffungspreis berücksichtigt).
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Sind die 24.14 kWh/100 km vom BC abgelesen, bzw. ohne/mit Ladeverlusten?
PS: Ist dieser 1200-km-Verbrauch überhaupt mit den anderen 11-tkm-Durchschnittsverbrauch vergleichbar vom Fahrprofil?Nein, die habe ich selber ausgerechnet mit 80% Akku (100% bei Start, 20% bei Ankunft). Daher habe ich die geladene Energie unterwegs genommen plus 60kWh für die 80%. Ladeverluste kann ich nichts dazu sagen, damit habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt.
Fahrprofil passt schon so vom Durchschnitt her. Fahre überwiegend Autobahn und dann da Tempomat auf 130.
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Das geht mir ja ganz genau so und es ist ja klar, dass es sich da um Werte handelt, die man in der Realität nicht erreichen kann. Wenn ich 600km WLTP Reichweite lese, gehe ich davon aus, dass ich zum Beispiel meine Familie, die etwa 560km entfernt wohnt, realistisch mit einem Ladestopp erreichen kann. ....
Ja klar. Selbst mit deinen 24.14 kWh/100 km fährst du gut und wissend vorbereitet, mit 100%, Innenraum vortemperiert, die ersten 300 km.
Laden. Und nochmal 260 km.