Ich versuche es kurz zu halten:
Theoretisch sind LFP als Ersatz für AGM durchaus geeignet - sofern es kein Starterbatterie-Ersatz für Verbrenner sein soll.
Der maximale Strom, der entnommen werden darf ist klassisch 0,5C. Es gibt aber auch welche mit 3C -selten und teuer.
Im Kia sind die entnommenen Strommengen aber gerade noch ok. Abgeleitet von der EV Anzeige "Elektronik" zieht der Kia hier so 300W im Mittel raus, was ~ 25A wären. D.h. eine LFP mit 100Ah hätte noch Reserven.
ABER - was mir etwas Sorgen bereitet. Der Kia lädt mit bis zu 15V - was selbst für die Calcium-Version der Batterie etwas hoch ist, vor allem im Sommer, weil es keine Temperaturkompensation der Ladespannung gibt.
Nur würde hier ein BMS per OVP (OverVoltageProtection) abschalten (ab 14.6V spätestend). Nur - was macht die Kia Ladeelektronik, wenn die Batterie plötzlich "weg" ist? (Nur der Ladestrom wird verhindert, Entladetechnisch ist sie immer noch da). - vermutlich passiert gar nichts - es fließt kein Ladestrom, aber die 15V stehen weiter an).
Auch stehen nicht immer 100% Ladezustand an. Es wird immer wieder zyklisch entladen und nachgeladen - was ich als "Quälen" bezeichne, denn so wirklich Zyklenfest sind keine Bleiakkus. Dem LFP macht das nichts, wenn auch ein ständiger Ladehub zwischen 75-100% die Lebensdauer beeinträchtigt, jedoch in einer Menge, die nicht weiter stört. Selbst in E-Autos mit LFP (dort wurde die Studie gemacht) ist es im Alltag unerheblich. Ob der Akku statt 500.000km dann nur 400.000 hält.... schafft keiner, da ist die kalendarische Alterung immer der Hauptfaktor.
Das "Ladeverbot" unter 0° wurde erwähnt, das macht das Autoleben auch nicht einfacher. D.h. hier müsste eine Akkuheizung verbaut sein, die logisch vor dem BMS angeschlossen ist, so daß der theoretische Ladestrom solange den Akkuheizer versorgt, bis der über 0° hat.
Das alles müsste aber ab Werk berücksichtigt werden - ist aber nicht und daher sind das die Gründe, die mich abhalten mal eine LFP einzusetzen, wenn der Blei kaputt ist.